Decoder von Tran, Zimo, D&H

Schaltung mit Elektrolyt-Kondensator

Kondensatoren sind kleine Helfer in der Not: Sie speichern elektrische Energie und geben diese bei einem Spannungsabfall wieder ab. So helfen sie, kleinere Kontaktschwierigkeiten zu überwinden. Leider benötigen Motoren und Decoder relativ viel Strom, man braucht also entsprechend groß dimensionierte Kondensatoren, die in unserer Spurweite schwierig unterzubringen sind. Dennoch kann der Einbau sinnvoll sein, z.B. um lästiges Lichtflackern zu verhindern.

Der Anschluss des Kondensators erfolgt in jedem Fall hinter dem Gleichrichter auf dem Decoder an den dafür vorgesehenen Kontakten, niemals direkt an der Schiene!

Zu beachten dabei ist:

  1. Kondensatoren sind „gepolt“ – ein Anschluss in falscher Polung zerstört den Kondensator (stinkt fürchterlich!) und ggf. auch den Decoder.
  2. Der Kondensator wird zwischen dem Massepunkt, bei den meisten Decodern irgendwo als Lötpad vorhanden, und dem Decoder-Pluspol, meist als blauer Draht gekennzeichnet, angeschlossen.
  3. Beim Einsatz eines Kondensators ist wichtig auf genügend Spannungsfestigkeit zu achten. Diese sollte man unbedingt hoch genug wählen, und nicht zu knapp kalkulieren (25 V oder höher, je nach Digitalsystem).

Erklärung der Schaltung

Der Kondensator wird über den Widerstand aufgeladen. Dies dient als Schutz vor „Kurzschlüssen“. Sollten sich mehrere Loks oder Wagen mit Kondensator beim Einschalten der Anlage aufladen, detektieren viele Zentralen den hohen Strombedarf als Kurzschluss und schalten ab. Der genaue Widerstands-Wert, der nötig ist um diese Kurzschlusserkennung sicher zu vermeiden, ist abhängig von der Zentrale und der Zahl der gepufferten Decoder am Gleis. Hier hilft nur testen, was die eigene Anlage verkraftet. Zum Starten eignen sich Werte ab 50 Ohm.

Zum schnellen Entladen wird der Widerstand mit einer Diode in entsprechender Richtung gebrückt. So geht, wenn der Kondensator Energie abgeben soll, kein Strom am Widerstand verloren.

Schaltbild 1 zeigt einen Aufbau mit nur einem Kondensator. Bei den beengten Platzverhältnissen in Spur N ist es aber oft sinnvoll, mehrere kleinere Kondensatoren je nach Platz im Fahrzeug zu verteilen. Die zusätzlichen Kondensatoren müssen dann, wie im Schaltbild 2 zu sehen, parallel zueinander geschalten werden. Achtung: Bei einer Reihenschaltung erreicht man genau das Gegenteil des gewünschten Effekts, da sich die Gesamtkapazität der Kondensatoren dadurch verringert.

Schaltbild 1Schaltbild 1
Schaltbild 2Schaltbild 2

Folgende Bauteile können Verwendung finden:

  1. Kondensator C1, C2, C3 usw.: z.B. 470 µF, 25 V (oder höher) – Bei den Kondensatoren gilt: Je höher die Kapazität, desto längere Pufferung des Decoders.
  2. Diode D1: z.B. Typ 1N4001, Typ 1N4148 funktioniert auch und ist einiges kleiner
  3. Widerstand R1: bewährt hat sich ein Wert von ca. 50 Ohm, weitere Hinweise siehe oben

Wo finde ich Masse und Plus?

Das ist von Decoder zu Decoder verschieden. Einige Hersteller führen die entsprechenden Anschlüsse als Lötpads heraus, bei anderen muss man sie am Gleichrichter abgreifen und bei manchen kann man auch die Pads für den SUSI-Anschluss nutzen. Wo wir die Position kennen, haben wir sie in den Anschluss-Schemata der Decoder eingezeichnet. Schaut einfach mal dort vorbei.

Einbaumöglichkeiten

Lokomotiven

Mit einem Kondensator an Bord ist es möglich, dass Lokomotiven kleinere schmutzige Anlagen­stellen ohne Probleme überfahren und nicht stehen bleiben, selbst bei extrem geringen Geschwin­dig­keiten. Je nach Kapazität des verwendendeten Kondensators ist sogar ein „Auslauf“ zu sehen.

Bitte beachten: Wenn an einem Decoder auch die Beleuchtung mit gepuffert werden soll, muss sie mit dem Pluspol an Decoder-Plus (blauer Draht) angeschlossen werden und nicht an die Schiene.

Wagen

Auch Funktionsdecoder lassen sich mit ent­sprech­en­den Kondensatoren puffern. Hierbei ist ebenfalls zu beachten, dass der Verbraucher in dem Wagen mit dem Pluspol am Decoder-Plus und nicht an der Schiene angeschlossen wird.