Decoder von Tran, Zimo, D&H

Fleischmann BR01 Stromlinie mit Zimo MX648

Der Umbau der BR01 ist relativ einfach, zumal auch ausreichend Platz im Tender zur Verfügung steht. Da auch die Konstruktion nicht sehr anspruchsvoll ist, kann diese Lok durchaus auch durch einen Anfänger erfolgreich umgebaut werden.

Fleischmann BR01 Stromlinie zerlegtBR01 Stromlinie zerlegt

Vorbereitung

Zuerst sollte die Lok in ihre Einzelteile zerlegt werden. Das Tendergehäuse ist lediglich aufgeklipst, durch spreizen kann man es nach oben abziehen. Um das Gehäuse der Lok zu entfernen, muss auf der Unterseite die hintere Schraube gelöt werden. Danach können Kessel und Führerhaus einfach abgezogen werden.

Der Motor ist mit zwei kleinen Schrauben am Chassis befestigt. Entfernt man diese und zieht die kleine Platine ab, kann man ihn aus dem Tender entfernen. Die Kabel zwischen Lok und Tender werden von der Platine abgelötet und die Kupplungsdeichsel an der Lok ausgehängt. Damit sind Lok und Tender komplett getrennt und in Einzelteilen.

Entfernen der MotorkontakteEntfernen der Motorkontakte

Den Tender bearbeiten

Am Tender sind zwei kleine Anpassungen nötig. Auf der linken Seite steht ein Metallteil nach oben, das den Motoranschluss mit dem Chassis verbindet. Dieses Teil muss weg, das geht ganz einfach, indem man mit der Zange zupackt und es abbricht. Auf der anderen Seite ist eine kleine Metall-Lasche, die vom Motoranschluss zum hinteren Licht führt. Auch diese Lasche muss weg. Ich habe das Blech dazu mit dem Skalpell angeritzt und dann durch mehrmaliges Hin- und Herbiegen abgebrochen.

Jetzt wird noch ein Kabel an die Blechlasche angelötet, das später an den Decoder angelötet wird. Lötet bitte das Kabel unbedingt direkt hinter der Gühbirne an die Lasche, anderenfalls kann die Lötstelle Kontakt zum Gewichtsblock bekommen. Zum Anlöten sollte die Glühbirne ausgebaut werden - der hintere Kontaktpunkt besteht nur aus Lötzinn, beim Anlöten des Kabels schmilzt dieser sonst mit und man lötet die Birne an der Lasche fest.

Die Platine bearbeiten

Man könnte das kleine Platinchen theoretisch weglassen, ich finde sie jedoch ganz praktisch als Halter für den Lautsprecher. Daher habe ich die Bauteile (Kondensator und Spule) entfernt und das überschüssige Lötzinn mit einer Entlötlitze aufgesaugt. Danach sollten an die kleinen Motorspangen Kabel angelötet werden. Nehmt hier unbedingt die Spangen, die äußeren Lötflächen oben auf der Platine haben keinen Kontakt zum Motor, wenn die Spule entfernt ist.

TenderTender

Motoreinbau

Sind die Änderungen an Tender und Platine erledigt, kann der Motor wieder eingebaut und mit den beiden Schrauben befestigt werden. Auch der Gewichtsblock und die Platine kommen wieder an ihren Platz .

Wichtig! Prüft bitte den Motor unbedingt auf Massefreiheit. Das mir vorliegende Modell hatte einen kleinen Blechkontakt zwischen Motorgehäuse und Kohlenhalter. Dieser muss zwingend entfernt werden. Weitere Infos findet ihr bei den Hinweisen zu den Fallstricken.

Einbau des LautsprechersEinbau des Lautsprechers

Einbau des DecodersEinbau des Decoders

Decoder- und Lautsprechereinbau

Jetzt ist es an der Zeit, den Decoder und den Lautsprecher einzupflanzen. Der Lautsprecher wird auf seine Schallkapsel geklebt und mit zwei kleinen Litzen versehen. Danach kann er (mit der Schallkapsel nach unten) direkt vor das Gewicht auf die Platine geklebt werden. Dazu eignet sich doppelseitiges Klebeband, außerdem sollte man den Lautsprecher mit Isolierband gegen das Gewicht isolieren.

Der Einbau ist sehr viel leichter, wenn die Kabel vom Decoder entfernt werden. Um Platz zu sparen, sollte man außerdem gleich zu Mayerhofer-Litze greifen. Die Kabel des MX648 werden also abgelötet, nur für das vordere Licht wird gleich wieder eine dünne Litze in ausreichender Länge an den Decoder gelötet. Der Decoder selbst findet auf dem Motor seinen Platz. Hierbei ist zu beachten, dass der Anker ein klein wenig aus dem Motorgehäuse ausschwenkt. Um dem Decoder ausreichend Abstand zu gewähren, müssen daher zwei kleine Streifen aus Pappe oder Kunststoff aufgeklebt werden, direkt links und rechts von der Motoröffnung. Macht die Streifen nicht zu breit, sonst passt das Tendergehäuse nicht mehr drauf. Bei aufgelegtem Decoder sollten die Streifen links und rechts möglichst nicht hervorstehen. Ist das erledigt, kann der Decoder mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt werden. Schiebt ihn so weit wie möglich an den Lautsprecher heran.

Jetzt können die Kabel für das hintere Licht und den Lautsprecher am Decoder angelötet werden. Danach werden auch die Motoranschlüsse und zwei Kabel für die Stromabnehmer angebracht. Die Kabel für die Stromanschlüsse sowie für das Licht vorn werden jetzt zur Lokseite des Tenders gezogen. Auf beiden Seiten gibt es unter dem Motor kleine Nuten, wo sie perfekt verstaut werden können. Ist das erledigt, kann auch das Gehäuse des Tenders wieder aufgesetzt werden.

Verkabelung der LokVerkabelung der Lok

Die fertige BR01 Stromlinie mit SoundDie fertige BR01 Stromlinie mit Sound

Die Lok

Die notwendigen Anpassungen beschränken sich hier auf das Unterbrechen des Glühlampenkontaktes und das Verlegen des Kabels. Ich habe die Blechlasche für das Licht mit einer Trennscheibe unterbrochen. Der Streifen sollte mit Kleber fixiert werden, damit er sich nicht bewegen und einen Kurzen verursachen kann.

Jetzt wird die Deichsel des Tenders wieder in der Lok eingehangen und das Lichtkabel durch die Lok gezogen. Kleine Tropfen UV-Kleber fixieren das Kabel, außerdem muss darauf geachtet werden, dass es um das Schraubenloch fürs Gehäuse herumführt. Die Verbindung zwischen Lok und Tender darf nicht straff sein, lasst das Kabel etwas durchhängen, damit es sich in Radien bewegen kann. Ist das erledigt, kann das vordere Ende gekürzt und an das Kontaktblech der Glühlampe gelötet werden.

Jetzt müssen nur noch die beiden Kabel für die Stromabnahme an die Blechstreifen der Stromabnehmer gelötet werden. Ist das erledigt, ist es Zeit für den ersten Test und bei Erfolg das Aufsetzen des Lokgehäuses.

Damit ist der Umbau komplett und die Lok kann auf die Gleise gelassen werden. Ich wünsche euch viel Spaß und Erfolg beim Nachbauen! Und wie immer gilt: Nachmachen auf eigene Gefahr.