Fleischmann BR38 Wannentender mit Tran DCX76z
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Autor: Carsten
Schwierigkeit:
Dieser Umbau ist etwas fummelig, Einsteiger sollten vielleicht erstmal an einfacheren Loks üben. Ansonsten sind die Ansprüche nicht zu hoch, die Technik ist recht einfach zu durchschauen.
Zuerst zerlegen wir Lok und Tender. Bei der Lok muss dazu die kleine Kreuzschlitzschraube unter der Feuerbüchse gelöst werden, dann lässt sich das Gehäuse komplett abnehmen. Vorn bitte etwas Vorsicht walten lassen, da der Lichtleiter unter der Glühlampe klemmt. Am besten versucht man ihn vorsichtig aus den Lampen zu ziehen.
Der Tender ist etwas einfacher, man löst die kleine Schraube an der Deichsel und zieht das Gehäuse ab. Hinten ist es seitlich geklipst, passt also auf, dass die Fahrwerksblenden nicht beschädigt werden.
Die Leiterplatte mit den Motorkontakten ist seitlich angeschraubt. Der Motor selbst wird dann nur noch von einer Metallspange gehalten. Ihr könnt sie lösen, indem ihr sie vorsichtig von unten zwischen den ersten beiden Achsen loshebelt.
Beim Motor ist ein teuflisches Detail zu beachten. Am unteren Kontakt ist ein kleines Blech, das sogenannte "Sabotage-Blech", eingelegt, das eine Verbindung zwischen Motorkontakt und Chassis herstellt. Da das Chassis stromführend ist, würde es uns später den Decoder grillen. Das Blech muss also entfernt werden. Man biegt dazu am besten zuerst das Blech etwas nach oben und schiebt dann einen kleinen Schraubenzieher dazwischen. Jetzt hebelt man das Motorgehäuse ein bisschen auf, so dass man das Blech herausziehen kann.
Die Behandlung der Platine ist recht einfach. Man entfernt alle Bauteile und trennt die Leiterbahn zwischen Motorkontakt und unterem Lötpunkt auf. Ich habe zusätzlich einen kleinen Kondensator mit 22 nF zwischen beide Motorkontakte gelötet. Dieser schützt den Decoder vor dem Bürstenfeuer des Motors.
Anschließend werden die Kabel an die Platine gelötet. Damit diese in der Lücke zwischen Lok und Tender nicht so auffallen, habe ich mich für möglichst unauffällige Faben entschieden: Schwarz, Grau und Braun. Die originalen Kabel von Fleischmann sind sehr starr, ich habe sie gegen die flexible Litze von Mayerhofer ersetzt.
Da der Tender nur einseitig zur Stromaufnahme beiträgt, wird dafür natürlich auch nur ein Kabel benötigt. In meinem Fall ist das Braun. Schwarz und Grau liefern den Strom für den Motor.
Nachdem Motor und Platine vorbereitet sind, kann der Tender wieder zusammengesetzt werden. Zuerst wird die Platine wieder am Motor befestigt. Um Unfällen vorzubeugen habe ich den unteren Motorkontakt mit etwas Isolierband abgeklebt. Danach wird beides in das Tender-Fahrgestell eingesetzt und die Platine wieder verschraubt.
Ist das erledigt, sollten zuerst die Kabel eingefädelt werden. Sie müssen unterhalb des Motors entlanggeführt und vorn in den kleinen Haken eingehängt werden. Passt auf, dass sie nicht an den Rädern schleifen! Das ist so ziemlich die fummeligste Arbeit bei diesem Umbau. Ich habe die Kabel immer zuerst vorn bei der Deichsel eingefädelt und eingehangen und sie anschließend mit einem kleinen Schraubenzieher unter den Motor gedrückt. Sobald alle Kabel sitzen, wird der Motor wieder mit der Spange befestigt. Auch das Tendergehäuse kann nun wieder aufgesetzt, die Deichsel befestigt und alles verschraubt werden.
Der Decoder soll später seinen Platz in der Feuerbüchse finden. Netterweise hat Fleischmann diese hohl ausgeführt, vom Decoder ist später also nichts zu sehen. Die Kabel für Licht und Motor werden abgelötet, die für die Gleise auf ca. 10 - 12 mm gekürzt.
Damit die Leitung für das Spitzenlicht nicht auffällt, habe ich sie als Kupferlackdraht ausgeführt. Dieser wird an das Lötpad für Licht vorn angelötet (ehemals weißes Kabel), abgelängt und an den hinteren Kontakt der Glühlampe gelötet. Die Feder, die die Lampe vorher mit Strom versorgte, wird mit Schrumpfschlauch isoliert.
Danach muss das braune Kabel vom Tender mit dem in Fahrtrichtung linken Schleiferkontakt verbunden werden. Auch das rote Kabel des Decoders kommt dort dran. Das schwarze Kabel des Decoders wird an das andere Kontaktblech gelötet.
Das schwarze Kabel aus dem Tender muss nun an den Decoder gelötet werden. Es nimmt den Platz des orangen Kabels ein. Das graue Kabel behält seinen Platz.
Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für einen ersten Test. Licht und Motor sollten schon funktionieren.
Die letzte Amtshandlung vor dem Zusammenbau besteht darin, den kleinen Steg an der Unterseite der Feuerbüchse etwas auszufräsen. Man klemmt dort sonst schnell die Kabel ein und kann die Lok nicht mehr richtig zusammensetzen.
Hat man das geschafft und Die Kabel ordentlich verlegt, kann man das Gehäuse wieder aufsetzen. Ich habe dazu zuerst den Lichtleiter vorn in seine Aussparung im Chassis gesetzt. Danach wird das Gehäuse aufgesetzt, während man den Decoder in die Feuerbüchse lenkt. Die Lichtleiter vorn sollten ihren Weg von allein in die Lampen finden. Nun noch die Schraube eindrehen - fertig.
Sollten die Kabel etwas zu lang geraten sein, kann man sie noch ein Stückchen in den Führerstand schieben.
Wie immer: Nachmachen auf eigene Gefahr! Viel Spaß und viel Erfolg!
Bei der Lok sollte sich relativ einfach auch ein Rücklicht realisieren lassen. Eine Lampenhalterung sowie Lichtleiter sind vorhanden. Der Lack in der Lampenfassung muss dazu entfernt werden, den Kontakt zum Decoder stellt dann ein ebenfalls an die Glühlampe gelötetes Kabel her. Hier sollte man wegen der beweglichen Verbindung zwischen Lok und Tender aber keinen Kupferlackdraht verwenden, da der relativ schnell bricht.