RMX950USB
Die RMX950 ist ein Multitalent: Sie spricht fließend DCC, SX1 und SX2. Damit deckt sie alle verbreiteten Protokolle in Spur N ab. Als einzige der Multiprotokoll-Zentralen beschränkt sie dabei nicht die maximale Anzahl der DCC- und SX2-Adressen. Wo andere nur 16 (bei FCC 32) Loks erlauben, kann die RMX950 satte 103 Fahrzeuge bedienen, unabhängig davon, welches Protokoll die Decoder sprechen. Für Umgebungen mit verschiedenen Decodern ist sie damit optimal geeignet. Selbstverständlich kann die RMX950 auch als reine DCC-Zentrale eingesetzt werden.
Die Zentrale kommt in einem schicken Karton und mit gedrucktem Handbuch daher. Hat man die Version mit Software, liegen auch dafür Installations- und Bedienungsanleitung bei.
Der Anschluss der RMX950 gestaltet sich denkbar einfach. Die Versorgungsspannung für Bus und Gleis sowie das Haupt- und das Programmiergleis werden mit Schraubklemmen angeschlossen. Mir persönlich missfällt der Stromanschluss per losen Kabelenden, einer der Standardstecker, wie sie an jedem Tischnetzteil verfügbar sind, wäre mir lieber gewesen. Andere Nutzer mögen das aber gerade positiv sehen. Ich habe mir einfach eine Buchse an zwei lose Kabel gelötet, damit ich mein Netzteil nicht „massakrieren“ muss. Apropos Netzteil: Es ist, wie bei vielen Zentralen üblich, keines im Lieferumfang enthalten, hier muss der Nutzer also selbst tätig werden!
Die Installation von Treibern und Software verläuft problemlos, man wird in mehreren Schritten von einem Assistenten geführt. Leider gab es auf meinem System eine kleine Stolperfalle: Obwohl an der Zentrale und in der Software die gleichen Einstellungen zu Baud-Rate etc. vorgenommen wurden, wurde das Gerät einfach nicht erkannt. Nach einiger Suche fand sich dann das Problem in der Systemsteuerung. Auf meinem Testrechner mit Windows XP musste im Gerätemanager auch noch die korrekte Baud-Rate für den virtuellen COM-Port eingestellt werden. Dieses Problem scheint aber nur bei einigen wenigen Rechnern aufzutreten. In künftigen Versionen soll dafür ein Workaround eingebaut werden.
Nachdem diese kleine Klippe umschifft war, lief alles völlig unspektakulär: Es funktionierte einfach :) Die PC-Software ist nahezu selbsterklärend, Loks anlegen geht schnell und einfach von der Hand und auch das Fahren und Schalten der Funktionen funktioniert problemlos. Übrigens wird die RMX950 auch von anderen Programmen unterstützt, so findet sich z.B. im freien RocRail ebenfalls eine Einstellung für diese Zentrale.
Fazit:
Die RMX950 ist eine rundum gelungene Zentrale. Bis auf das kleine Problemchen mit Windows XP lief die Inbetriebnahme reibungslos ab, die Software ist intuitiv und auch für Neueinsteiger leicht beherrschbar. Die Möglichkeit, jedes der drei verbreiteten Digitalprotokolle ohne Einschränkungen zu fahren ist derzeit einzigartig unter den Multiprotokollern. Wer also eine Zentrale sucht, die DCC, SX1 und SX2 bietet und den SX- bzw. RMX-Bus nutzt, der wird mit der RMX950 ganz sicher glücklich. Mit einem Preis von ca. 200 € (ca. 300 € mit Software) ist sie dazu noch ziemlich günstig zu haben.